Wer stellt her, was wir täglich auf unserer Haut tragen? Und unter welchen Bedingungen? Darum ging es in der Diskussion mit der Autorin Imke Müller-Hellmann am 13. September in Hannover.
3WF Hannover – Forum für eine andere Welt e.V., die Initiative „Tragbarer Lebensstil“, das Bildungswerk ver.di, ATTAC Hannover und das Friedensbüro Hannover, hatten gemeinsam zur Lesung „Leute machen Kleider“ in die ver.di Höfe eingeladen.
Und die hannoveraner Greenpeace-Gruppe hat mit einem Infostand über ihre DETOX-Kampagne informiert.
Imke Müller-Hellmann las aus ihrem im Jahr 2017 erschienenen Buch „Leute machen Kleider – Eine Reise durch die globale Textilindustrie“ und veranschaulichte sehr lebendig, die widersprüchlichen und ausbeuterischen Welten, in denen unsere Kleidung entsteht.
In der Diskussion ging es um die Frage, wie die Unternehmen zur Verantwortung gezogen werden können und wie die Beschäftigten in der Textilindustrie unterstützt werden können. Dabei hob Markus Wente von der IG Metall hervor, wie wichtig gewerkschaftliche Strukturen sind, um mit seinen Interessen überhaupt Gehör zu finden.
“Damit Menschenrecht in der Textilproduktion endlich durchsetzbar werden, muss es verbindliche Regeln zur Unternehmenshaftung auf Ebene der Vereinten Nationen geben!“, forderte Lisa Palm für die „Initiative tragbarer Lebensstil“. Und wies dabei auf die Kampagne Menschenrechte vor Profite hin.
Imke Müller-Hellmann beendete die Veranstaltung mit einem Aufruf, sich mit ausbeuterischen Verhältnissen nicht zufrieden zu geben und mutig andere Formen des Lebens und der Produktion auszuprobieren und durchzusetzen.
Die TeilnehmerI*nnen der Veranstaltung spendeten insgesamt 175 Euro, die je zur Häflte an die Kampagne saubere Kleidung und medico international gehen, um damit die gewerkschaftliche Organisation der TextiarbeiterInnen und ihren rechtlichen Schutz zu unterstützen.