Aktion bei Olymp in Hannover am 20.12.2021

Die Bekleidungsfabrik Orljava steht in Požega im östlichen Kroatien.

Seit 1969 produziert Orljava Hemden hauptsächlich für die „gehobene“ deutsche Marke Olymp. 2019 wurde auf der Olymp-Website „Goldene Hochzeit“ gefeiert. Trotz der langjährigen und offenbar vorteilhaften Geschäftsbeziehungen (Olymp zahlte nur ca. 5 Euro Einkaufspreis) wurden im ersten Lockdown 2020 Bestellungen storniert und ab April 2021 keine neuen Aufträge vergeben. Im März 2020 hatten die Beschäftigten angefangen, sich gegen viel zu geringen Löhne, unregelmäßige Zahlungen und schlechte Arbeitsbedingungen zu wehren.

Hier ein Bericht der CCC über die Situation im März 2021

Inzwischen hat die Fabrik Insolvenz angemeldet. Im Durchschnitt haben die Arbeiter:innen ein Anrecht auf acht Monatslöhne Entschädigung. Nach öffentlichen Protesten im September 2021 wurden je drei Monatslöhne ausgezahlt. Die Summe der noch ausstehenden Zahlungen an die Arbeiterinnen beläuft sich auf ca. 500.000 Euro.

Olymp weigert sich seit Mai 2021, sich zu einer Beteiligung an den Entschädigungszahlungen zu äußern. Deshalb haben wir uns entschieden, am 20.12.2021 einen offenen Brief der Orljava Beschäftigten an die Geschäftsleitung der Olymp Bezner KG in der Filiale in der Ernst-August-Galerie in Hannover zu übergeben. Dabei haben wir auch die Öffentlichkeit auf das Verhalten der schwäbischen Firma aufmerksam gemacht, dass im krassen Gegensatz zu den Beteuerungen auf ihrer Website steht.

Mehr Informationen auf der Seite der CCC:


+++Update+++ Mode & Lieferkette — Diskussion zum Lieferkettengesetz am 02.12.2021 von 18 – 19:30 Uhr jetzt online!

Donnerstag, 02. Dezember 2021, 18.00 bis 19:30 Uhr

Schlechte Produktionsbedingungen von Kleidung rufen regelmäßig Entsetzen hervor. Kann das Lieferkettengesetz die Produzierenden besser schützen?

Können gesetzliche Regelungen wie das Lieferkettengesetz dazu beitragen, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen und der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in globalen Lieferketten selbstverständlich werden? Diese Fragestellung diskutiert Moderatorin Tanja Schulz mit Christine Priessner (Initiative Lieferkettengesetz), Julia Thimm (Head of Human Rights, Tchibo GmbH), Enrico Rima (Lebenskleidung GbR) und dem Journalisten Caspar Dohmen (Autor „Lieferketten“).

Die Veranstaltung war zunächst als Veranstaltung im Museum August Kestner mit einer Personenbeschränkung geplant. Wegen der wieder steigenden Infektionszahlen findet die Veranstaltung nun online über Zoom statt.

Eine Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich unter folgendem Link: https://eu01web.zoom.us/j/64290828819?pwd=SU9FWHVuT01tZU5pTzlLalJGNDAyZz09

Eine Veranstaltung der Initiative auf der Suche nach einem tragbaren Lebensstil, des 3WF Hannover, des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt und der Hochschule Hannover in Kooperation mit dem Fachbereich Didaktik der Geographie der Leibniz Universität Hannover und der Rosa- Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.

Bangladesh Accord erneurt! Großer Erfolg für den Schutz von Menschen in der Textilindustrie Bangladeschs

Die großen Erfolge des Bangladesh Accord (häufig auch nur ACCORD, oder mit vollem Namen: Bangladesh Accord on Building and Fire Safety) drohten verloren zu gehen, weil sich keine Einigung zwischen der Regierung Bangladeschs, den bisher beteiligten westlichen Firmen und den zivilgesellschaftlichen Organisationen abzeichnete.

Doch mit der Einigung auf eine Neuauflage können die Menschen in der Textilindustrie in Bangladesch sich weiter darauf verlassen ein wirksames und verbindliches Kontrollinstrumentarium für die Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz in Bezug auf die Gebäudesicherheit und Feuerrisiken an ihrer Seite zu haben.

Der ursprüngliche Bangladesh Accord wurde 2013, nach dem Einsturz des Rana Plaza Gebäudes mit mehr als 1.100 Toten eingeführt und führte innerhalb weniger Monate zur Schließung von rund 50 Fabriken und zur Bearbeitung von mehr als 80.000 Mängeln in den Fabriken der Textilindustrie Bangladeschs. Was das Abkommen so besonders macht, ist zum einen, dass die Kontrollorganisation eine Fabrik für den Handel mit den unterzeichnenden westlichen Abnehmern „sperren“ kann, wenn die Sicherheitsmängel zu groß sind. Außerdem wurden Teams aus Mitarbeiter:innen gebildet, die für die Sicherheit in ihren Fabriken Ansprechpartner:innen sind. Zudem können die Mitarbeiter:innen der Fabriken einen unabhängigen Beschwerdemechanismus nutzen, auf den sie sich tatsächlich verlassen können.

Hier finden Sie die Pressemitteilung der Kampagne für Saubere Kleidung zum Abschluss des Abkommens:

Über diesen Link geht es zur Pressemitteilung der Kampagne für saubere Kleidung die sowohl an der Überarbeitung als auch an dem ursprünglichen Bangladesh Accord nach dem Einsturz des Rana Plaza Gebäudes 2013 beteiligt war.

Weiterführende Links zum Thema Menschenrechte, insbesondere „Arbeit, Wirtschaft und Menschenrechte“

Inhaltsverzeichnis

1. allgemein

2. Materialsammlungen / Literaturhinweis

3. Vereinte Nationen (VN / UNO)

3.1. OHCHR / Menschenrechtsrat

3.2. Treaty-Prozess

3.3. Global Compact

4. ILO

5. Zivilgesellschaftliche Kräfte

5.1. Internationale Gewerkschaftsorganisationen

Kontakt


1.    allgemein


2.    Materialsammlungen / Literaturhinweis

Die „Materialen zum Thema ‚Arbeit, Wirtschaft, Menschenrechte‘“ enthalten jeweils Links zu Menschenrechtsdokumenten der UNO und der ILO.

Einen „Überblick über Instrumente und Standards“ liefert


3.    Vereinte Nationen (VN / UNO)


3.1.  OHCHR / Menschenrechtsrat

3.2.  Treaty-Prozess

3.3.         Global Compact


4.    ILO


5.    Zivilgesellschaftliche Kräfte

5.1.  Internationale Gewerkschaftsorganisationen

Global

IGB

Globale Gewerkschaftsverbände

Weitere Informationsquellen zu Globalen Gewerkschaftsstrukturen

Europäisch

EGB

Europäische Gewerkschaftsverbände

Weitere Informationsquellen zu Europäischen Gewerkschaftsstrukturen

(Stand: 18.5.21)

Kontakt

Anregungen für Ergänzungen/Korrekturen/… bitte an

kontakt@tragbarer-lebensstil.de

senden.

Weiterführende Links zum Thema Gewerkschaften – global / europäisch / national (Deutschland) / regional (Niedersachsen)

(Stand: 18.5.21)

Inhalt

1.       Global

1.1.      IGB

1.2.      Globale Gewerkschaftsverbände

1.3.      Weitere Informationsquellen zu Globalen Gewerkschaftsstrukturen

2.       Europäisch

2.1.      EGB

2.2.      Europäische Gewerkschaftsverbände

2.3.      Weitere Informationsquellen zu Europäischen Gewerkschaftsstrukturen

3.       Deutschland

3.1.      DGB

3.2.      DGB-Gewerkschaften

3.3.      Weitere Gewerkschaft-/gewerkschaftsnahe Institutionen

4.       Niedersachsen

4.1.      DGB

4.2.      DGB-Gewerkschaften

Kontakt


1.    Global

1.1.         IGB

siehe auch:

1.2.         Globale Gewerkschaftsverbände

siehe auch:

1.3.         Weitere Informationsquellen zu Globalen Gewerkschaftsstrukturen

s.a.:

2.    Europäisch

2.1.         EGB

2.2.         Europäische Gewerkschaftsverbände

2.3.         Weitere Informationsquellen zu Europäischen Gewerkschaftsstrukturen

siehe auch:

3.    Deutschland

3.1.         DGB

3.2.         DGB-Gewerkschaften

3.3.         Weitere Gewerkschaft-/gewerkschaftsnahe Institutionen

4.    Niedersachsen

4.1.         DGB

4.2.         DGB-Gewerkschaften

Kontakt

Anregungen für Ergänzungen/Korrekturen/… bitte an

Bernhard.pfitzner@web.de

senden.

Menschenrechte statt Moral-Distancing – Online-Lunchtalk zum Lieferkettengesetz am 29. September 2020 – ein Review

von Sophie Wenkel

Während ‚Social Distancing‘ zum gesellschaftlichen Credo geworden ist, wirkt die Corona-Krise in der Textilindustrie eher wie ein Motor für ‚Moral Distancing‘. Denn seit Beginn der wirtschaftlichen Talfahrt stornierten Firmen Bestellungen in Milliardenhöhe bei ihren Zuliefern und verweigerten mitunter gar die Zahlungen für bereits gelieferte Waren. Dabei sind die Leidtragenden zumeist die Menschen, die ganz am Anfang der Lieferkette stehen – Näher*innen und Arbeiter*innen, die die Textilien in Ländern des globalen Südens herstellen.

Dem könnte ein Lieferkettengesetz entgegenwirken. Dieses würde ermöglichen, deutsche Unternehmen, die Produkte die aus Kinderarbeit oder ohne Einhaltung ökologischer Standards produziert wurden, rechtlich zu belangen. Bisher war das noch nicht möglich, erklärte Miriam Saage-Maaß beim Online-Lunchtalk zum Lieferkettengesetz der ‚Initiative für ein tragbareren Lebensstil‘ am 29. September 2020. Dafür zog die Rechtsanwältin und stellvertretende Legal Director des European Center for Constitutional and Human Rights das Beispiel des ‚Kik-Prozesses‘ heran.

Menschenrechtsverbrechen in Textilfabriken: Rana Plaza und die Folgen. Online-Diskussion am Freitag, 24. April 2020 von 15.00 – 16.30 Uhr: anschliessend Aktionsratschlag bis 17.30 Uhr

VeranstaltungsflyerWebbanner

Link für das Webinar über das Online-Konferenzsystem ZOOM: https://igmetall.zoom.us/j/94581907086
Alternativ ist auch eine Einwahl per Telefon möglich:
Einwahl über: 03056795800,,94581907086#  
oder 030 5679 5800 mit der Webinar-ID: 945 8190 7086

Wie ist die aktuelle Situation in der Textilindustrie in den Herstellerländern unter dem Vorzeichen von Corona? Wie sind die aktuellen Initiativen zum „Lieferkettengesetz“ und zum „Binding Treaty“ zu bewerten? Welche Chancen bietet dabei die EU-Präsidentschaft Deutschlands ab 1. Juli 2020?

Webinar mit Thomas Rudhof-Seibert (medico)
und Bernd Lange (MdEP)
Moderation: Johannes Katzan
(Initiative Tragbarer Lebensstil / IG Metall)
am Freitag, 24. April von 15.00 Uhr  – 16.30 Uhr .
Anschließend Aktionsratschlag bis 17.30 Uhr u.a.
mit Julian Cordes (VEN / Netzwerk Lieferkettengesetz Hannover),
Ralf Sander (Betriebsratsvorsitzender Primark Hannover)
und Lisa Palm (Initiative Tragbarer Lebensstil).
#PayUp #RanaPlazaneveragain

Die Veranstaltung findet am 7. Jahrestag des Menschenrechtsverbrechens von Rana Plaza statt , wo beim Einsturz des Fabrikgebäudes „Rana Plaza“ in Sabhar/Bangladesch am 24.April 2013 1.135 Menschen getötet und 2.438 verletzt worden sind. Wir kooperieren dabei mit friday for future, die am 24. April ab 12.30 Uhr ihren „Netzstreik for future als livestream durchführen.
Die Diskussion- und Informationsveranstaltung ist ein Beitrag zum weltweiten Aktionstag für gutes Leben und gute Arbeit am 1. Mai , der dieses Jahr unter dem Motto Solidarisch ist man nicht alleine! steht.

„Nicht Lieferketten sind verletzlich: Es sind die Menschen, die untragbaren Lebens- und Arbeitsverhältnissen, in den Herstelländern der Textilien die wir tragen, ausgeliefert sind!“ hebt Johannes Katzan für die Organisatoren aus dem Bereich NGOs und Gewerkschaften hervor. „Durch Corona wurden diese Zustände noch weiter verschärft, in dem die Markenfirmen ihre Aufträge bspw. in Bangladesch und Pakistan abgekündigt haben und die Menschen jetzt ohne Perspektive und Zugang zu einer adäquaten Gesundheitsversorgung sind.“, faßt Katzan weiter die aktuelle Situation zusammen.

Informationen zu den Referenten des Webinars und ihren Positionen:

Thomas Rudhof-Seibert, medico international
Thomas Rudhof-Seibert ist in der Öffentlichkeitsarbeit von medico international zuständig für Südasien und Referent für Menschenrechte. Blogbeitrag von Thomas Seibert zu Menschenrechten in der Textilindustrie in Zeiten von Corona.
Kein Kurzarbeitergeld in Pakistan (Freitag, 31.03.2020)

Bernd Lange, Mitglied des Europäischen Parlamentes (SPD)
Bernd Lange ist Vorsitzender des Handelsausschusses im Europäischen Parlament. Interview mit Bernd Lange zur Verantwortung in den Lieferketten.
Menschenrechte: Das Kambodscha-Problem von Adidas (Zeit, 4.02.2020)

Aktionsvorschläge und Hintergrundinformationen:
Weitere Veranstaltungen und konkrete Aktionsvorschläge zum Gedenk- und Aktionstag „RANA PLAZA“ der Kampagne saubere Kleidung,

Nie wieder Rana Plaza! Aber wie? Von den UN-Leitprinzipien zur Initiative Lieferkettengesetz (Uwe Wötzel, ver.di)

Veranstalter*innen: Initiative „Auf der Suche nach einem tragbaren Lebensstil“ (Ortsgruppe Hannover der Clean Clothes Campaign) in Kooperation mit medico international, der IG Metall Hannover , dem Bildungswerk ver.di Niedersachsen, FridaysForFuture Hannover, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, DGB Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt, Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V., Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen und dem IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Videodokumentation der Diskussionsveranstaltung mit Ulrich Brand am 23.09.2019 in Hannover

Anlässlich des weltweiten Klimastreiks am 20. September 2019, ludt die Hannoveraner Initiative „Auf der Suche nach einem tragbaren Lebensstil“ am 23. September zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in die ver.di Höfe (Rotation, Goseriede 10) ein.

Ulrich Brand, Mitinitiator der scientists for future, diskutierte dort mit Bertina Murkovic, Betriebsratsvorsitzende von Volkswagen Nutzfahrzeuge, Tobi Rosswog, Autor des Buches AfterWork, Uwe Brakhahn, Betriebsrat von Primark Hannover und Flora Marx/Michael Nagel von Fridays / Students for Future Hannover. Die Veranstaltung wurde von Lisa Palm, Johannes Katzan und Zorah Birnbacher moderiert.

Veranstalter*in:
Initiative „Auf der Suche nach einem tragbaren Lebensstil“ im Rahmen des VEN-Projektes „Mehr.Wert – Menschenrechte in globalen Lieferketten“ 

Unterstützer*innen:
IG Metall Hannover, ver.di Fachbereich Handel Hannover, Bildungswerk ver.di, Institut für Soziologie/Arbeitsbereich Kulturanthropologie und Weltgesellschaft